20 Kilometer und ca. 2120 Höhenmeter
Mit dabei: Gabriel
Eigentlich sollte die Überschrift lauten: "Eine eigenwillige Art den Schafberg zu bezwingen".
Wie kam es dazu.
Es ist schon eine Ewigkeit her, als ich das letzte Mal am Schafberggipfel stand.
Die Wetterprognosen für das Salzkammergut verhießen Gutes und daher schlug ich Gabriel für heute diesen Berg vor. Er wollte nicht den langweiligen Aufstieg über die Schneealpe machen, und schlug als alternative den Purtschellersteig vor. Warum nicht? Schnee dürfte kein Thema sein, denn die Schneefälle der letzten Wochen waren dürftig und die südöstliche Lage des Steiges ließen vermuten das wir mit wenig Schneekontakt rechnen können. So weit so gut. Doch die Realität sah dann doch etwas anders aus.
Dazu die Geschichte:
Nach einer längeren Anreise parkten wir das Auto bei der Hupfmühle etwas oberhalb von St. Wolfgang. Die Sonne schien und ein paar Nebelfetzen zogen um die Gipfel. Anfangs folgten wir lange einer Forststraße bis zur Auerriesen und vom Schnee war noch nicht viel zu sehen. Aber das änderte sich am Weg zum Mönichsee von Minute zu Minute. Die Schneeauflage ist tückisch, denn ein Einbrechen im Schnee wurde zum Standart. Das hielt uns aber nicht auf den Purtschellersteig zu machen. Im Wald war der Aufstieg noch halbwegs okay, aber kaum kamen wir aus dem Wald änderte sich auch die Schneeart abrupt. Der Untergrund war pickelhart und die Querungen wurden für heute unüberwindbar, und so kehrten wir auf einer Höhe von ca. 1500m um und versuchten es über den Himmelspfortensteig zum Gipfel zu kommen. Das Einbrechen im Schnee bis zur Hüfte wurde immer häuffiger und ich sah das ganze Vorhaben schon als sinnlos. Fluchen inklusive. Am Sattel beim Törlspitz hatte auch Gabriel ein Einsehen, denn die Schneeunterlage änderte sich nicht mehr und das Fluchen kam auch schon im Minutentakt.
Es folgte eine Beratung wie es weitergehen sollte. Diese dauerte nicht lange. Beide wollten wir auf den Schafberg. Also im schnellen Tempo zum Aschauer runter, und auf der Zahnradbahntrasse wieder hoch, um bei Sonnenuntergang auf der Schafbergspitze zu sein.
Wir folgten diese Trasse bis zur Schafbergalpe. Hier verließen wir den Nebel und der Weg führte uns, Gabriel weit vor mir, auf direktem Weg und im Sonnenschein zum Gipfel.
Gabriel benötigte dafür 69 Minuten, Gratulation meinerseits, und ich 95 Minuten.
Wir entledigten uns der nassen Kleidung, zogen uns was Trockenes und Warmes an und genossen bei Kälte und Wind einen grandiosen Sonnenuntergang. Nach längerem staunen, genießen und viel fotografieren machten wir uns bei einsetzender Dämmerung auf den Weg ins Tal.
Er ist schon ein schöner Panoramaberg, der Schafberg. Alles Quälen und Fluchen waren im Nu vergessen, und wir wurden mit diesen schönen Momenten in unserer Bergwelt mehr als entschädigt.
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Nebelfetzen jagen noch um die Gipfel |
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Schafberg in Nebel und der wenige Neuschnee sollte kein Hindernis sein - noch... |
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Am Weg zum Purtschellersteig ... |
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Am Weg zur Himmelspforte - weicher hüfttiefer Schnee verhinderte das Weiterkommen |
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Einen Rückzug kann man auch mit Humor nehmen |
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Wieder im Tal |
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Auf der Eisenbahntrasse hoch |
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Schafbergalpe |
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Auf direktem Weg zum Gipfel - und die Wolken werden immer weniger |
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Ein Sonnenuntergang am Schafberg. Etwas zum Genießen |
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Am Weg ins Tal |
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